Iriyas Himmel, Sommer der UFOs 2

Vorwort Episode 1 Episode 2 Episode 3 Episode 4 Episode 5 Episode 6 Analyse

Iriya no Sora, UFO no Natsu / Episode 2: Liebesbrief


Typesetting: Haben wir diese Kanji am Schultor nicht schon irgendwo in übersetzter Form?

Naoyuki öffnet sein Schuhfach in der Schule – und eine gelbe Katze springt ihm ins Gesicht (und zerkratzt selbiges recht ordentlich).

Naoyuki: Was war denn das?

In diesem Moment kommt Iriya vorbei, sieht den Jungen erschrocken an – und läuft davon.

Naoyuki: Iriya!
Naoyuki: Warte doch mal, Iriya.
Naoyuki: Sag mal…
Naoyuki: … hast du morgen schon was vor?

Das wird ist die Einladung zum ersten Date der beiden – und die Vorgeschichte werden wir gleich nachgeliefert bekommen.

Intro Beginn – Übersetzer Devil Doll etc ….

Der Titel der Episode:

Default: Liebesbrief

Die Aufschrift an der Tür des Clubraums:

Schild: Sonohara-Club für elektronischen Nachrichtentransfer
Schild: Zeitungsclub

Im Inneren des Clubraums schneidet Naoyuki, der Sohn eines Frisörs, Suizenji die Haare, während dieser seinen Plan entwickelt:

Suizenji: Hast du mir nicht zugehört, Korrespondent Asaba?
Suizenji: Dein Vorsitzender erteilt dir hiermit die Anweisung,…
Suizenji: …mit Korrespondentin Iriya auszugehen.
Naoyuki: Ähm…

Suizenji spult seinen Crashkurs „Dating für blutige Anfänger“ ab:

Suizenji: Zur Einleitung wäre erst mal ein Film angemessen.
Suizenji: Danach gehst du mit ihr in ein Cafe, eine Karaoke-Bar oder ein Hotel… ihr könnt machen, was ihr wollt. Na, wie klingt das?
Suizenji: Wenn du ein Auto brauchst, leihe ich dir meinen Transporter.
Suizenji: Falls ihr es bequem und intim haben wollt, könnte ich auch eine Kutsche auftreiben…
Naoyuki: Wie kommst du jetzt gerade auf so ein Thema…?
Suizenji: Ist das nicht sonnenklar?
Suizenji: Wir wollen Korrespondentin Iriya so schnell wie möglich in unserem Zeitungsclub haben, damit sie sich an uns gewöhnt.
Suizenji: Wenn du das hinkriegst, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit,…
Suizenji: …bis sie mit dir geht, dir helfen will und uns in der Sonohara-Basis umherführt.
Naoyuki: Aber so etwas kann ich doch unmöglich…
Suizenji: Wirklich?
Suizenji: Dann mach ich’s eben selber.

Suizenji spielt seinen Trumpf aus: Naoyuki mag Iriya nämlich und würde ungern einen anderen „ranlassen“.

Naoyuki: Also gut, ich mach’s.
Suizenji: Na also.

Mit dieser Zusage hat sich Naoyuki das Anrecht auf einen Clubpunkt verdient:

Schild: Erledigte Projekte
Schild: Suizenji
Schild: Asaba
Schild: Sudou

Damit wäre alles gesagt:

Suizenji: Nun denn, Korrespondent Asaba:
Suizenji: Ich drück‘ dir alle Daumen!

Am nächsten Morgen im Haus der Familie Asaba:

Schild: Friseursalon Asaba

Naoyuki ist drauf und dran, sein Date mit Iriya zu verpennen. Zum Glück hat Suizenji vorgesorgt – Yuuko kommt mit dem Telefonhörer in das Zimmer ihres großen Bruders:

Yuuko: Onii-chan!
Naoyuki: Was ist denn?
Yuuko: Dein Chef ist am Apparat.
Naoyuki: Mein Chef…?
Naoyuki: Hallo…
Suizenji: Guten Morgen, Korrespondent Asaba!
Naoyuki: Vorsitzender?
Suizenji: Was deine heutige Operation angeht…
Suizenji: …es wird langsam Zeit!
Naoyuki: Oh je!…

Naoyuki schaut auf seinen Wecker, bekommt die Panik und will sofort damit beginnen, sich umzuziehen…

Yuuko: He!! Was tust du denn da?!
Yuuko: Idiot! Dummkopf! Perversling!

Naoyuki hatte gar nicht bemerkt, dass seine Schwester noch im Zimmer war:

Naoyuki: Wolltest du noch was von mir?
Yuuko: Mutter sagte, du sollst dich beeilen und zum Frühstück runterkommen.
Naoyuki: Das war’s?
Yuuko: Blödmann!
Naoyuki: Was ist denn der über die Leber gelaufen…?

Tja, Yuuko ist momentan auf ihren Bruder nicht gut zu sprechen – dessen Verhalten im Bunker hat ihr einiges an Spott eingetragen, wie wir noch sehen werden. Naoyuki ahnt davon vermutlich nicht mal etwas…

Vater: Wohin geht’s?
Naoyuki: Clubveranstaltung.
Mutter: Naoyuki, was ist jetzt mit deinem Frühstück?
Naoyuki: Fällt aus!
Naoyuki: Ich komme heute spät nach Hause.
Vater: Mach bitte die Säule an, wenn du gehst.
Naoyuki: In Ordnung.

Asaba schwingt sich auf sein Fahrrad und fährt davon. Yuuko schaut ihrem Bruder ganz verblüfft hinterher – und dann entdeckt sie das Heft mit der Kinovorschau auf Naoyukis Bett liegen…


In der Nähe des …

Schild: Bahnhof Sonohara

…sitzen Enomoto und Shiina derweil bereits in ihrem Transporter, um die ganze Aktion zu überwachen.

Enomoto: Oh Mann, bin ich müde…
Shiina: Ey! Wenn du einschläfst, haue ich dich.
Enomoto: Du hast gut reden!
Enomoto: Ich habe geschuftet wie ein Ochse.
Enomoto: Ich musste jeden ihrer möglichen Schritte vorausahnen und dafür sorgen, dass die gesamte Umgebung abgesperrt ist.
Shiina: Wann wurde der Alarmzustand der Stufe 3 aufgehoben?
Das ist in beiden EngSubs falsch übersetzt worden, denke ich. In Episode 3 werden wir sehen, dass während des Schulfestes ein Alarm ausgerufen wurde, und zwar ein „Alarm der Stufe 1“, diesmal nicht Stufe 3 (Shiina und Eri unterhalten sich noch darüber) – deshalb muss Iriya auch ausrücken (was dann zum Volkstanz führt…).
Enomoto: Erst heute früh gegen fünf Uhr.
Shiina: Und wie lange hat Kana-chan dann überhaupt geschlafen!?
Shiina: Sie steht dort schon seit heute früh um 6 Uhr!

Im Klartext: Schon seit vier Stunden! Iriya kann ihr erstes Date, ihr erstes Treffen mit jemandem außerhalb der Basis, kaum erwarten.

Shiina: Wieso hast du sie nicht aufgehalten?
Shiina: Sie wird uns genauso umfallen wie letztes Mal im Luftschutzbunker…
Enomoto: Deshalb habe ich dich ja gebeten, mich zu begleiten.

Dann ist nämlich wenigstens sofort erstklassige medizinische Betreuung bei der Hand, falls Iriya tatsächlich umfallen sollte. Und Iriya kann ganz schön störrisch sein, wenn es um ihre eigenen Wünsche geht:

Enomoto: Nur zu… du kannst es gerne versuchen.
Enomoto: Wenn du glaubst, sie verkraftet das nicht, dann probier doch mal, es ihr auszureden.
Enomoto: Vielleicht schaffst du es ja sogar, bevor Asaba auftaucht…

Nichts auf der Welt könnte Iriya von diesem Date abbringen – darauf setzt ja Enomotos gesamter Plan!

Zudem wird Naoyuki vermutlich die ganze Zeit ebenfalls überwacht (was aufgrund seiner implantierten Wanze kein Problem darstellen sollte), und Enomoto weiß zu diesem Zeitpunkt sicherlich, dass der Junge bereits unterwegs ist. Shiina darf aber auf keinen Fall riskieren, bei einer Diskussion mit Iriya von dem Naoyuki gesehen zu werden – die romantische Stimmung wäre sofort beim Teufel. (Wie Iriya auf Shiinas Störung reagiert hätte, werden wir in Episode 5 erleben.) Resignierend gibt sie nach:

Shiina: Na gut. Aber eins noch…

Iriya wird derweil von zwei Männern angesprochen; weder Enomoto noch Shiina reagieren darauf. Iriya würde sich schon zu helfen wissen.

Shiina: Wieso trägt Kana-chan ihre Schuluniform?
Enomoto: Vermutlich wegen der Vorschriften.
Shiina: Wirklich? An die hält sich heute doch niemand mehr…
Enomoto: Vielleicht will sie einfach nicht unangenehm auffallen.
Shiina: Meinst du wirklich?

Enomoto hat recht mit seiner Einschätzung. Iriya ist bereits bei ihrem ersten Auftritt in der Klasse unangenehm aufgefallen, hat außer Naoyuki keinen Freund dort, und ihre Außenseiterstellung wird noch durch die ständigen Telefonanrufe verstärkt. In Episode 4 werden wir sehen, dass Iriya tatsächlich mit einer „Maßregelung“ durch Akiho und deren Freundinnen gerechnet hat.

Die Bahnhofsuhr zeigt 10:05 Uhr an – in diesem Moment taucht Naoyuki auf (ohne Fahrrad – das muss er in der Nähe des Bahnhofs irgendwo unterhalb der Treppe geparkt haben) und läuft zu Iriya hinüber. Diese ist entsprechend aufgeregt, und:

Shiina: Oh! Kana-chan hat Nasenbluten…
Enomoto: Keine Panik. Asaba wird ja wohl ein Taschentuch dabei haben.
Enomoto: Leute, es geht los.
Enomoto: Falls ihr sie aus den Augen verliert, dann sorgt dafür, dass wenigstens Asabas Sender jederzeit in Funkreichweite bleibt.
Enomoto: Und lasst euch nicht von Iriya austricksen!

Denn dies hat das Mädchen erst vor ein paar Tagen geschafft, als sie aus der Sonohara-Basis ausgebüxt war und am Schwimmbecken Naoyuki begegnete! Wir werden gleich sehen, dass Iriya in der Tat eine Menge drauf hat – kein Wunder bei ihrer langwierigen militärischen Ausbildung.

Während Naoyuki und Iriya noch besprechen, was sie zusammen unternehmen wollen, haben Enomotos Leute eine Beobachtung zu vermelden:

Enomoto: Tatsächlich?
Shiina: Was ist los?
Enomoto: Es sieht so aus, als würde Asaba verfolgt.
Shiina: Von der Kleinen dort?

Das Kinoplakat:

Schild: Sorgloses Mädchen reist in den Westen
Schild: Sorgloses Mädchen reist in den Westen
Typesetting: Bitte ein sinnvolles „move“. Die Bewegung ist leider nicht linear; wahrscheinlich müssen mehrere „move“ her, vielleicht sogar einzelne Einblendungen pro Frame…

In der Tat ist die neugierige Yuuko ihrem Bruder nachgeschlichen, nachdem sie in dessen Zimmer das vermutliche Ziel seines Ausflugs entdeckt hatte. Der Action-Film dürfte allerdings ein Mindestalter für Besucher erfordern… Yuuko nimmt all ihren Mut zusammen:

Yuuko: Eine Schülerkarte, bitte!
Suizenji: Eine Schülerkarte, bitte!
Suizenji: So ein Zufall aber auch, Asaba-kun…

Auch Suizenji ist hinter dem Pärchen her – und wir werden gleich sehen, wieso.


Enomoto wird über Funk von seinen Leuten über die Ereignisse informiert:

Enomoto: Alles klar.
Enomoto: Wer hätte das gedacht? Da scheint ja eine richtige Aktion zu laufen.

Shiina meckert über ihren Kollegen:

Shiina: Damit hätten wir rechnen müssen.
Shiina: Der hat doch in den Sommerferien zusammen mit Asaba-kun auf diesem Hügel gezeltet?
Shiina: Warum wurden sie nicht aus dem Verkehr gezogen?

Suizenji und Yuuko haben inzwischen das Problem mit den Kinokarten gelöst und betreten das Gebäude.

Enomoto: Hä?
Shiina: Was denn?
Enomoto: Du tust ja gerade so, als wäre das ein Kinderspiel.

In der Tat wäre es ein Problem, wenn Suizenji plötzlich nicht mehr zu den Clubtreffen erscheinen würde – Naoyuki rechnet ja damit, ihm vom Erfolg seiner Mission berichten zu müssen (dass Suizenji ihn verwanzt hat, davon hat er keine Ahnung).

Enomoto: Also, die beiden haben so ’ne Art Stützpunkt auf der Rückseite des Hügels.
Enomoto: Von dort aus haben sie den ganzen Sommer die Sonohara-Basis beobachtet – die scheint sie ungeheuer zu faszinieren.
Enomoto: Von einem Feld in der Nähe haben sie Wassermelonen geklaut,…
Enomoto: …Knallfrösche in Autos mit knutschenden Pärchen geworfen,…
Enomoto: …wilde Tiere gefüttert… was Jungs eben so tun.
Enomoto: Am liebsten hätte ich mitgemacht.
Shiina: Mit so etwas haben die beiden den ganzen Sommer verbracht?

Der Film läuft bereits; Suizenji beobachtet das Pärchen mit seinem Feldstecher. Yuuko hat bisher noch nicht arg viel begriffen, was hier eigentlich abgeht:

Yuuko: Sag mal, wieviel weißt du darüber?
Suizenji: Was hältst du von einem Informationsaustausch?
Suizenji: Du fängst an.
Yuuko: Wieso?
Suizenji: Weil du offensichtlich weniger weißt als ich.
Suizenji: So herum geht es also schneller.

Yuuko trägt in der Tat keine Staatsgeheimnisse mit sich herum:

Yuuko: Onii-chan verhält sich komisch seit gestern Abend.
Yuuko: Nachdem er fort war, habe ich sein Zimmer durchsucht.
Yuuko: Dieser Ort und diese Zeit waren in einem Magazin markiert.
Yuuko: Wer ist die dort?
Suizenji: Wie? Das weißt du nicht, obwohl du ihnen bis hierher gefolgt bist?
Suizenji: Iriya Kana heißt sie…
Suizenji: Sie ist die andere Person aus dem Zwischenfall im Luftschutzbunker.
Yuuko: Die ist das?!

Yuuko wird unbeabsichtigterweise ziemlich laut – die Geschichte mit ihrem „perversen“ Bruder war ja Tagesgespräch an der ganzen Schule.

Yuuko: Was machst du da?
Suizenji: Das ist eine Live-Überwachung.

Suizenji hat sein Empfangsgerät entsprechend eingestellt und reicht Yuuko einen der beiden Kopfhörer:

Naoyuki: Bist du müde?

Iriyas Zustand ist dem fürsorglichen Naoyuki nicht verborgen geblieben – aber Iriya schüttelt den Kopf: Sie will das Date nicht ruinieren.

Suizenji: Ich habe Korrespondent Asaba eine Wanze verpasst.

Und zwar in dessen Geldbörse (die vermutlich irgendwann im Clubraum herumlag); diese musste der Junge auf jeden Fall mitnehmen, um Kinokarten usw. zu bezahlen. Ein Kleidungsstück hätte möglicherweise nicht funktioniert, falls Naoyuki sich für das Date besonders herausputzen wollte.

Yuuko blickt ziemlich entgeistert ob dieses Eingriffs in die Privatsphäre ihres Bruders – aber dann gewinnt ihre Neugier wieder die Oberhand.

Naoyuki: Findest du den Film langweilig?

Naoyuki sucht immer noch nach möglichen Fehlern, die er gemacht haben könnte; Iriya schüttelt erneut den Kopf. Yuuko erinnert sich daran, was in ihrem Klassenzimmer an die Tafel geschmiert stand:

Schild: Asabas älterer Bruder ist ein
Schild: Perversling!!!
Anmerkung: „hentai“ (Perverser) ist hier als „henkuma“ geschrieben. „Kuma“ bedeutet Bär.
Naoyuki: Wenn du müde bist, dann schlafe einfach.

Iriya versucht mit aller Kraft, nicht einzunicken, aber dann sinkt sie doch in sich zusammen – und lehnt sich an Naoyukis Schulter! Yuuko ist fassungslos – Suizenji dagegen, der sich wieder seinen Fernstecher geschnappt hat, ist begeistert (zumal im Film gerade eine Kuss-Szene läuft!):

Suizenji: Ran an die Buletten!
Suizenji: Küss sie, Korrespondent Asaba!
Suizenji: Um unserer Zukunft Willen, küss sie!

Tja, für Suizenji ist das alles immer noch eine „Investition“, quasi eine „Anwerbung“. Naoyuki denkt darüber vermutlich ein wenig anders…

In diesem Moment betreten Enomoto und Shiina den Kinosaal:

Shiina: Wie süß! Die beiden kuscheln ja schon…
Enomoto: Still! Wir müssen so tun, als ob wir sie nicht kennen.

Suizenji wird derweil langsam ungeduldig – Naoyuki sollte seiner Meinung nach längst richtig „rangehen“…

Suizenji: Jetzt mach endlich!
Suizenji: Worauf was wartest du noch, Korrespondent Asaba?!

Shiina ist begeistert von dem, was sie da sieht:

Shiina: Schau dir das an!
Shiina: So habe ich Kana-chan ja noch nie erlebt…

In der Tat – das wäre ein sensationeller Erfolg des Schoßhündchen-Projekts nach so kurzer Zeit! Enomoto ist vorsichtiger in seiner Einschätzung:

Enomoto: Denkst du nicht, sie ist einfach bloß eingeschlafen?
Shiina: Ich fürchte, du hast recht…
Enomoto: Was mich eher wundert, das ist Asaba.
Enomoto: Wieso achtet er überhaupt noch auf den Film?
Shiina: Was ist verkehrt daran, im Kino einen Film zu schauen?
Enomoto: Du bist ganz schön naiv.
Enomoto: Um den Film geht es bei so etwas doch überhaupt nicht.
Enomoto: Der ganze Aufwand ist doch nur dazu da, um sie allein an einem dunklen Ort zu kriegen.

Enomoto denkt exakt auf Suizenjis Wellenlänge:

Enomoto: Asaba, los – mach es!
Enomoto: Gib ihr einen Zungenkuss!
Shiina: Du glaubst doch nicht wirklich, dass Asaba-kun so etwas hinkriegt…
Enomoto: Hm, stimmt auch wieder.

Ein lauter Schrei der weiblichen Heldin in einer Kampfszene, und:

Enomoto: Ah, sie ist aufgewacht.
Shiina: Worüber die wohl reden…
Shiina: …ah, ich würde zu gerne Mäuschen spielen!

Naoyuki belauschen? Kein Problem! Enomoto greift nach seiner Ausrüstung…

Shiina: Was hast du vor?
Enomoto: Nicht den Kopf bewegen! Nur mit den Augen schauen.
Enomoto: Dort links vor uns sitzt Suizenji.
Shiina: Dann ist die neben ihm Yuuko-chan?

Die „Kleine“ ist also von Enomotos Leuten inzwischen identifiziert worden – kein Wunder, Naoyukis Familie und sein Bekanntenkreis stehen sicherlich ebenfalls unter permanenter Überwachung.

Enomoto: Erinnerst du dich noch an die Meldung vorhin?
Enomoto: Asaba sendet eine verdächtige elektromagnetische Strahlung aus.
Enomoto: Ich denke mal, dass Suizenji dahinter steckt.
Enomoto: Das gäbe uns eine Möglichkeit, mitzuhören.

Enomotos eigener Sender in Naoyukis Körper erlaubt ihm dasselbe nicht – der strahlt nur ein Ortssignal aus.

Naoyuki versucht derweil, mehr über Iriyas herauszufinden:

Naoyuki: Sag mal, Iriya… im Unterricht schläfst du auch ständig ein.
Naoyuki: Liegt das daran, dass du nebenbei arbeitest?
Naoyuki: Bestimmt bekommst du deshalb nicht genug Schlaf.
Naoyuki: Na ja, du musst mir das nicht erzählen, wenn du nicht willst.
Naoyuki: Eigentlich ist es ja verboten, nebenbei zu arbeiten, aber ein paar Schüler tun es trotzdem.
Naoyuki: Es ist also nichts Schlimmes.

Enomoto bemerkt, dass Suizenji den Kinosaal verlässt, und ahnt Unheil:

Enomoto: Wir sollten uns besser zurückziehen.

Shiina dagegen ist völlig fasziniert davon, das Gespräch zu belauschen:

Shiina: Äh?
Shiina: Ach, bitte – nur noch ein bisschen…

Suizenji hat außerhalb des Kinosaals inzwischen eine Messung durchgeführt und kehrt zu seinem Platz zurück:

Suizenji: Asaba-kun, reich mir mal die Tasche rüber.

Yuuko sieht sich nicht als Handlangerin:

Yuuko: Hol sie dir doch selber.
Suizenji: Jetzt mach schon, es eilt!

Der Tonfall überzeugt Yuuko, dass die Lage brisanter ist, als sie bisher gedacht hatte.

Yuuko: Die wiegt ja eine Tonne!
Yuuko: Was schleppst du denn da alles mit dir herum?

Suizenji holt einen Laptop aus dieser Tasche und erklärt:

Suizenji: Seit gestern Abend habe ich etwas Seltsames beobachten können.
Suizenji: Irgendwer hier sendet ein verschlüsseltes Signal.
Suizenji: Ich empfange starke Störsignale von verschiedenen Standorten.
Suizenji: Heute früh um 7 Uhr waren sie plötzlich weg, aber drei Stunden später ging es wieder los.
Yuuko: Na, und?
Suizenji: Ich schätze mal, dass wir nicht die einzigen sind, die unsere beiden Korrespondenten überwachen.
Yuuko: Aber wer könnte denn…

Yuuko blickt über ihre Schulter…

Suizenji: Nicht hinsehen!
Suizenji: Dir sind sie also auch ausgefallen.
Suizenji: Du könntest mir eine echte Hilfe sein, Asaba Yuuko-kun.
Yuuko: Was soll ich denn tun?
Suizenji: Lass den Theaterclub sausen und tritt in unseren Nachrichtenclub ein!

Yuuko nimmt das Angebot allerdings nicht an; in Episode 3 auf dem Schulfest wird Yuuko bei der Aufführung eines Theaterstücks auf der Bühne zu sehen sein.

Yuuko: Nein, ich meine, was ich jetzt sofort tun soll.
Yuuko: Wenn diese beiden dort wirklich…
Suizenji: Ich werde die Typen hochgehen lassen!

Das ist der passende geheimdienstliche Slang-Ausdruck für „enttarnen“, hoffe ich.

Enomoto: Suizenji hat seinen Platz gewechselt.
Enomoto: Vielleicht heckt er etwas aus.

Enomoto hatte Suizenji vor Beginn der Aktion unterschätzt – diesen Fehler will er kein zweites Mal begehen.

Shiina: Jetzt warte doch mal, der Film ist in fünf Minuten fertig.
Shiina: Kana-chan ist aufgewacht, und die beiden haben gerade wieder zu reden angefangen.
Enomoto: Soviel Zeit haben wir nicht mehr.
Enomoto: Wir müssen dringend weg hier.

Enomotos schaltet seinen Empfänger aus. Sein Instinkt ist beeindruckend, denn Suizenji hat in der Tat begriffen, was die beiden hier tun:

Suizenji: Ich denke, die benutzen einen selbstgebauten Empfänger, um das Signal meiner Wanze mitzuhören.
Suizenji: Wenn wir auf der gleichen Frequenz ein Signal mit deutlich höherer Leistung senden, dann fliegt ihnen das Empfangsgerät um die Ohren.
Suizenji: Pass auf, Asaba-kun.
Suizenji: Deine Aufgabe ist es, sorgfältig auf alles zu achten, was hier im Saal passiert.
Yuuko: Und was hast du inzwischen vor?

Suizenji deutet auf sein Zeitungsclub-Logo am Ärmel.

Suizenji: Ist das nicht offensichtlich?

Sein Plan ist es, ein Foto von Enomoto und Shiina zu schießen und dieses zu veröffentlichen, als echter Sensations-Journalist! Und dieses Foto wird er in der Tat auch bekommen.


Naoyuki: Wenn du arbeiten musst, dann geht es natürlich nicht.
Naoyuki: Also, ähm….
Naoyuki: Ich meine, ich fände es wirklich toll, Iriya, wenn du in unseren Zeitungsclub eintreten würdest.
Naoyuki: Was für eine Art Nebenjob machst du denn?
Iriya: Ich arbeite in der Basis.

Was die Frage nicht wirklich beantwortet. Naoyuki packt Plan B aus:

Naoyuki: Wenn das so ist, könnte ich dann nicht vielleicht auch…

Statt Iriya als Clubmitglied Wissen über die Basis weitergeben zu lassen, wäre es natürlich noch besser, mit ihrer Hilfe jemanden direkt in die Basis einschleusen zu können. Aber Iriya ist davon überhaupt nicht begeistert:

Iriya: Tu das bloß nicht!

Mit der Basis verbindet Iriya Einsamkeit, Unmenschlichkeit, Töten – alles, wovon Naoyuki sie derzeit ablenkt.

Iriya: Das darfst du … auf gar keinen Fall.

Der Abspann des Filmes läuft, aber eine Frauenstimme schreit auf: Enomoto und Shiina fliehen aus dem Kinosaal. Doch an der Türe wartet bereits Suizenji mit seiner Kamera auf die beiden:

Suizenji: Da sind sie!

Naoyuki hat von der doppelten Überwachung nichts mitbekommen:

Naoyuki: Was war denn da los?

Aber Iriya kann sich sehr wohl einen Reim auf die Ereignisse machen, auch wenn sie noch keine Ahnung hat, wer dahinter stecken könnte. Sie ist für solche Situationen ausgebildet und spult mit beeindruckender Entschlossenheit den entsprechenden Notfallplan ab. Als erstes packt sie Naoyuki am Handgelenk und zieht diesen hinter sich her:

Naoyuki: Stimmt was nicht?
Naoyuki: Warte!

Suizenji ist noch mit seiner Kamera beschäftigt, als er die beiden aus dem Kinosaal fliehen sieht.

Iriya sperrt sich und Naoyuki in der Toilette ein und beginnt mit der Leibesvisitation:

Naoyuki: Was ist denn los mit dir?
Iriya: Beide Hände auf den Spülkasten!

Iriya tastet Naoyuki flüchtig ab, erwischt praktisch sofort dessen Portemonnaie und fischt mit sicherem Griff die Wanze heraus, welche sie sofort in die Kloschüssel wirft.

Naoyuki: Was hast du da gerade weggeworfen?
Iriya: Jetzt umdrehen, zu mir!

Iriya setzt ihre Durchsuchung fort – der Junge weiß gar nicht, wo ihm der Kopf steht.

Naoyuki: Was soll denn das?
Iriya: Zieh deine Hose aus!
Naoyuki: Was?!
Iriya: Mach schon!

Suizenji (mit Yuuko unter dem Arm) glaubt derweil, die richtige Toilette gefunden zu haben:

Suizenji: Dort müssen sie sein!

Aber das war eine Niete. Yuuko hat Suizenjis Plan anscheinend nicht verstanden und denkt, er habe etwas Perverses mit ihr vor:

Yuuko: He!
Yuuko: Lass mich sofort runter!
Yuuko: Loslassen, du Idiot!

Eine Etage höher ist Iriya mit der Leibesvisitation fertig und setzt nun die gemeinsame Flucht fort:

Iriya: Hier entlang!
Naoyuki: Nicht so schnell…

Als Erstes brauchen die Flüchtlinge ein Fortbewegungsmittel.

Iriya: Pass auf, dass uns niemand überrascht!

Iriya zieht ein riesiges Messer aus ihrem Gürtel…

Naoyuki: Moment mal, Iriya – was tust du da?!

Routiniert knackt das Mädchen mit ihrem Messer das Schloss eines Motorrollers!

Iriya: Steig auf!

Naoyuki zögert; in diesem Moment hört er eine Explosion und sieht eine Rauchwolke aus dem Kino aufsteigen (es sieht so aus, als hätte Iriya ihren Fluchtweg mit einer kleinen Rauchgranate abgesichert), und das weckt ihn aus seiner Starre:

Iriya: Los jetzt, aufsteigen!!

Und das tut der Junge nun auch.

Suizenji – immer noch mit Yuuko unter dem Arm – ist angesichts der Rauchwolke ziemlich beeindruckt:

Suizenji: Tolle Leistung!
Suizenji: Das war fabelhaft, Korrespondentin Iriya!
Yuuko: Idiot! Ich will nach Hause. Lass mich endlich los!
Yuuko: Mir reicht’s!

Aber diese Verfolgungsjagd ist noch längst nicht beendet.

Naoyuki klammert sich an Iriya fest, um nicht vom Motorroller zu fallen (gute Entscheidung angesichts der rasanten Fahrtgeschwindigkeit), aber die Sache hat auch Nachteile:

Naoyuki: Iriya… ich kann überhaupt nichts sehen…

Und die Verfolger sind inzwischen wieder auf Sichtweite herangekommen:

Yuuko: Wie kommt es, dass dieses Mädchen so… so…
Suizenji: Siehst du – genau das frage ich mich auch.
Suizenji: Irgendetwas stimmt nicht mit Korrespondentin Iriya.
Yuuko: Was meinst du damit?
Suizenji: Jeden Morgen kommt sie mit dem Bus zur Schule.
Suizenji: Der Bus fährt am Mitaru-Depot los, kommt an der Sonohara-Basis vorbei und endet am Bahnhof Sonohara.
Yuuko: Ja, und?
Suizenji: Diese Buslinie gab es vor den Sommerferien noch nicht.

Sie ist also extra für Iriya eingerichtet worden! Würde Enomoto sie jeden Tag per Transporter in der Schule abliefern (wie er das am ersten Tag noch getan hat), dann würde er selbst mehr Aufsehen erregen, als ihm lieb sein könnte.

Suizenji: Und dann diese Anrufe.
Suizenji: Jeden Tag, ohne Ausnahme, ruft sie jemanden an.
Suizenji: Ich glaube, sie erhält auf diesem Weg regelmäßig neue Anweisungen.
Suizenji: Außerdem wird sie ständig per Durchsage ins Lehrerzimmer gerufen.
Suizenji: Und meistens verlässt sie die Schule in diesem Fall vorzeitig.
Suizenji: Wo um alles in der Welt muss sie da bloß ständig hin?

Ein Hund springt auf die Straße; mit einem halsbrecherischen Manöver weicht Iriya aus. Suizenji schafft das zwar ebenfalls, kriegt aber die darauf folgende Kurve nicht mehr und landet samt Motorrad und Beifahrerin in einem Bach (der zum Glück keinen Meter tief ist).

Naoyuki: Oh! Sie haben einen Unfall gebaut!
Naoyuki: Sie sind in den Bach gefallen!
Naoyuki: He, Iriya…

Naoyuki scheint inzwischen erkannt zu haben, wer die beiden da verfolgt, und sorgt sich vermutlich zumindest um seine kleine Schwester. Aber Iriya ist „im Einsatz“, voll auf Tunnelblick ausgerichtet, und setzt die Flucht ungerührt fort.


Suizenjis Motorrad steckt im Wasser, und er selbst muss niesen (mit den Erkältungen geht das in Animes immer erstaunlich schnell…); er trägt seine Niederlage in diesem „Rennen“ jedoch mit Fassung:

Suizenji: Anscheinend bin ich von lauter talentierten Frauen umgeben.
Yuuko: Was willst du denn damit sagen?

Na, Yuuko und Iriya – zwei aufstrebende, dynamische, junge Mädchen, die als Mitglieder des Zeitungsclubs eine wertvolle Verstärkung sein könnten.

Suizenji: Aber mit Korrespondent Asaba haben wir auch einen echten Kerl in unseren Reihen.

Yuuko hört aufmerksam zu:

Suizenji: Der Knabe ist mit allen Wassern gewaschen.
Suizenji: Und er weiß auf jeden Fall mehr, als er erzählt.
Aus Yuukos heftiger Reaktion ist anzunehmen, dass Suizenji ihr suggeriert, die Gerüchte über den „perversen“ Naoyuki wären wahr. Weder die Lunar- noch die AnY-Spork-Übersetzung geben an dieser Stelle eindeutig eine solche Bedeutung dieser beiden Zeilen her, machen aber im Kontext der Handlung auch keinen Sinn; ich habe an dieser Stelle stark interpretiert und etwas freier übersetzt.
Suizenji: Dabei ist der Vorfall im Luftschutzbunker erst ein paar Tage her.
Suizenji: Na ja – wer weiß, was er als Nächstes aufführt…

Vor Yuukos Auge zieht die Erinnerung an den Spott vorbei, den sie in ihrer Klasse erdulden musste:

Schild: Asabas älterer Bruder ist ein
Schild: Perversling!!!
Text: Tja, dein Bruder ist ja ein ganz Schlimmer!

Immerhin sagt er nur „ecchi“. Aber in diesem Moment brennt bei dem Mädchen die Sicherung durch:

Yuuko: Onii-chan ist…
Suizenji: Hä?
Yuuko: Onii-chan ist nicht pervers!

Yuuko verwendet sogar „hentai“… der überraschte Suizenji kugelt den Abhang hinunter, kann sein Gleichgewicht nicht halten – und fällt ein zweites Mal ins Wasser!

Suizenji: Sag mal, spinnst du auf einmal oder was?

Yuuko ist noch lange nicht fertig mit ihm – ihr Fuß landet zielsicher in seinem Gesicht. Anschließend fallen nun natürlich beide ins Wasser und stehen einander triefend und schnaufend gegenüber:

Suizenji: Jetzt reicht’s mir aber!
Suizenji: Zur Strafe gibt es einen…
Suizenji: …Schmetterlingskick!
Yuuko: Blödmann!

Yuuko ist dem Tritt im Wesentlichen ausgewichen und landet eine rechte Gerade – die Kleine ist im Nahkampf offensichtlich nicht zu unterschätzen. 😉


Zurück zu Iriya und Naoyuki, die inzwischen den Wald erreicht und ihr Gefährt zurückgelassen haben. Iriya zieht den Jungen immer noch hinter sich her:

Naoyuki: Also ich finde, das ist weit genug.
Naoyuki: Bis hierher folgt uns bestimmt niemand.
Naoyuki: Jetzt hör doch mal zu!

Iriyas Schritte werden langsamer – und zögernd beginnt die damit, ihr Verhalten zu erklären. Sie zitiert die Vorschrift, wie sie diese in dem entsprechenden Kurs beim Militär gelernt hat:

Iriya: Also… es ist so:
Iriya: Wenn wir eine Wanze entdecken, müssen wir die betroffene Person am ganzen Körper gründlich durchsuchen.
Iriya: Es könnten ja noch weitere Wanzen angebracht worden sein.
Iriya: Und meistens ist auch wirklich mehr als eine Wanze da.
Iriya: Deshalb…
Naoyuki: Eine Wanze, sagst du?
Naoyuki: Du meinst also, dieser Knopf war…?
Iriya: Ja.

Tja, wer könnte Naoyuki diese Wanze ins Portemonnaie gesteckt haben? Das wird ihm zu denken geben.

Iriya zieht Naoyuki weiter, aber nicht mehr so entschlossen wie zuvor. Ein „Miau“ aus dem Dickicht bringt den Jungen auf andere Gedanken:

Naoyuki: Oh, eine Katze…

Iriya nutzt die Gelegenheit, um mehr über Naoyuki zu erfahren:

Iriya: Magst du Katzen?

Doch dem fällt plötzlich die Szene vom Beginn dieser Episode ein, als er Iriya zu diesem Date eingeladen hatte:

Naoyuki: Der Schuhschrank!
Naoyuki: Warst du das vielleicht, Iriya, die diese Katze in mein Fach getan hat?

Iriya wird rot (was Naoyuki aber nicht sehen kann):

Naoyuki: Ähm… das macht nichts.
Naoyuki: Ich bin dir deswegen nicht böse oder so…
Iriya: Ich war’s nicht!

Wer dann? Andererseits wäre ein solcher Streich für die stets ernste Iriya ziemlich ungewöhnlich.


Zurück zur Unfallstelle an der Abzweigung:

Yuuko: Du solltest dich was schämen, ein Mädchen zu schlagen!
Suizenji: So etwas lasse ich auch keinem Mädchen durchgehen!
Yuuko: Du Monster! Teufel! Idiot!
Suizenji: Du bist hier die Idiotin!
Yuuko: Wieso denn das?
Suizenji: Hör mal her.
Suizenji: Es heißt doch, dass es Korrespondent Asaba war, der die Neue in den Luftschutzbunker geschleift hat.
Suizenji: Aber tatsächlich ist das genaue Gegenteil davon passiert!

Yuuko ist verblüfft: Ihr Bruder ist also gar kein Perversling? Suizenji ist in seinem Element und doziert:

Suizenji: Nach übereinstimmenden Aussagen der von mir befragten Augenzeugen…
Suizenji: …war Korrespondentin Iriya diejenige, welche Korrespondent Asaba in den Bunker gezogen hat.
Suizenji: Das ist auch viel plausibler, als anzunehmen, dass dieser Feigling über ein Mädchen herfallen würde, nicht wahr?

Diese Art der Aufklärung stellt Naoyuki nun auch wieder nicht in ein übertrieben günstiges Licht, und Yuuko reagiert entsprechend:

Yuuko: Onii-chan ist kein Feigling!

Suizenji ist verwirrt: Yuuko will also weder einen Bruder haben, der „richtig ran geht“, noch einen, der sich vornehm zurückhält?

Suizenji: Sag mal, was muss dein Bruder eigentlich tun, um es dir recht zu machen?

Yuuko findet keine Antwort auf diese Frage – und sie hat die Lust an der heutigen Aktion endgültig verloren:

Yuuko: Ich gehe nach Hause!

Tja – ohne Motorrad wäre das aber ganz schön weit. Das fällt dem Mädchen nach ein paar Sekunden auch auf:

Yuuko: Was bist du denn für einer?
Yuuko: Du könntest mir ja wenigstens mal anbieten, mich nach Hause zu bringen…

Hätte Yuuko sich in der Szene zuvor wenigstens annähernd ladylike benommen, dann hätte sie in der Tat ein moralisches Anrecht auf eine solche Behandlung. Aber so ist Suizenji nicht gerade kooperativ eingestellt:

Suizenji: Was fällt dir ein, du Göre?!

Nach diesen Ereignissen ist die Hoffnung, Yuuko als neues Mitglied im Zeitungsclub begrüßen zu dürfen, endgültig dahin.


Iriya und Naoyuki haben derweil den Wald verlassen und warten an der Haltestelle auf den Bus:

Schild: Sonohara-
Schild: Verkehrsbetriebe
Schild: Hisakawa, 4. Bezirk
Schild: Richtung: Bahnhof Sonohara
Naoyuki: Der nächste Bus fährt erst in einer halben Stunde.

Die Haltestelle selbst ist zwar überdacht, bietet aber keine Sitzgelegenheiten; direkt daneben ist allerdings ein Kinderspielplatz:

Naoyuki: Wir sollten da drinnen warten.

Iriya dreht sich um, sieht den Spielplatz, atmet heftig durch und bleibt wie festgewurzelt stehen! Sofort beginnt ihre Nase wieder zu bluten… Naoyuki sieht Iriya mit weit aufgerissenen Augen neben sich stehen:

Naoyuki: Iriya!
Naoyuki: Was hast du auf einmal?

Iriya (mit ihrer großen Tasche über der Schulter, vermutlich wegen der Medikamente, die sie im Notfall braucht) wankt – und wäre hingefallen, wenn Naoyuki sie nicht aufgefangen hätte.

Iriya: Nicht so schlimm… es geht schon wieder…

Das Schild an der Außenseite des Spielplatzes:

Typesetting: Die obere der beiden Zeilen lautet: „Kinderspielplatz am Flussufer“, offenbar der Name des Geländes.
Typesetting: Wandbeschriftung bitte auf 640×480 anpassen.
Schild: Sonohara, Bezirk Hisakawa – Luftschutzbunker Nr. 7

Naoyuki: Bist du wirklich… in Ordnung?
Naoyuki: Setz dich lieber ein bisschen hin, das kann nicht schaden.

Iriya nimmt das Angebot an, zögert aber, die Begrenzung zum Spielplatzgelände zu überschreiten:

Naoyuki: Wie wär’s mit dort drüben?

Und tatsächlich schafft es Naoyuki, Iriya dazu zu bewegen, sich gemeinsam mit dem Jungen auf eine Bank zu setzen. Naoyuki möchte sich so gut wie möglich um das angeschlagene (vor allem völlig übernächtigte und überanstrengte) Mädchen kümmern:

Naoyuki: Hör mal…
Iriya: Mir geht’s gut, wirklich.

Naoyuki sieht deutlich, dass das nicht stimmt, aber er begreift nicht, dass Iriya ihm nicht zur Last fallen will.

Naoyuki: Aber du bist doch immer noch ganz blass.
Naoyuki: Wenn du dich nicht wohl fühlst, können wir jemanden anrufen, der dich abholt…

Keine Reaktion von Iriya. Naoyuki weiß nicht mehr weiter und resigniert:

Naoyuki: Tut mir Leid.
Naoyuki: Du sagst mir ja sowieso nicht, was mit dir los ist…

Naoyuki ist enttäuscht – er würde Iriya so gerne helfen, aber sie vertraut ihm nicht.

Als Iriya das hört, zuckt sie erkennbar zusammen – und Naoyuki merkt nun, dass er dies besser nicht so deutlich hätte sagen sollen:

Naoyuki: Oh, so habe ich das nicht gemeint!
Naoyuki: Ich weiß bloß nicht mehr, was ich dich überhaupt noch fragen darf und was nicht…

Naoyuki hat seine Unsicherheit auf den Punkt gebracht – und Iriya spürt, dass sie dem Jungen jetzt einen Schritt entgegen kommen muss, auch wenn es um ein militärisches Geheimnis geht. Sie hat ihm ja ohnehin schon einiges erzählt, beispielsweise über den seit 1947 laufenden Krieg, also:

Iriya: Kannst du mir etwas versprechen?
Iriya: Dass du niemandem davon erzählst?

Wir sehen Naoyukis Antwort nicht – aber in diesem Moment würde ihr der Junge alles Mögliche versprechen. Also beginnt Iriya nun zu erzählen, warum sie sich vor diesem Spielplatz so gefürchtet hat, dass ihre Nase wieder zu bluten begann:

Iriya: Also, das war, als einer meiner Kameraden abgestürzt ist.
Iriya: Wir waren damals fünf Manta-Piloten in der Nevada-Basis.
Iriya: Und er war der Beste von uns.

Iriya ist auf dem Bild erkennbar die jüngste der vier anderen Piloten.

Iriya: Ich weiß nicht mehr, wer von uns anderen auf die Idee kam, …
Iriya: …aber jedenfalls beschlossen wir, uns die Absturzstelle anzusehen.

Ab hier beginnt eine Serie von Verstößen gegen militärische Vorschriften; Iriya ist auf diese Erinnerung nicht sonderlich stolz. Dass sie Naoyuki dennoch davon erzählt, ist ein deutlicher Vertrauensbeweis – also genau das, was er in dieser Situation brauchte.

Iriya: Die Koordinaten beschafften wir uns heimlich aus den Protokolldaten der Black Box.
Iriya: Mit Hilfe von Satellitenaufnahmen gelang es uns, den Ort des Aufpralls ausfindig zu machen.
Iriya: Heimlich schlichen wir aus der Basis fort.

Und diese vier Kinder versuchten, sich alleine durch die Wüste durchzuschlagen!

Iriya: Aber schließlich gingen uns das Wasser und die Vorräte aus,…
Iriya: …und wir hatten schon jede Hoffnung aufgegeben, als plötzlich….

…ein Geländewagen mitten in der Wüste aufkreuzte. Was für ein Zufall. Ich würde mich nicht wundern, wenn der zum Militär gehörte.

Naoyuki: Und dieser Mann hat euch mitgenommen?
Iriya: Ich weiß nicht, wofür er uns gehalten hat.
Iriya: Mitten in der Wüste stießen wir dann auf diese Anlage.
Iriya: In alle Richtungen nichts als Sand, soweit das Auge reichte,…
Anmerkung: In „Akte X – der Film“ wurde die gleiche Vertuschungsmethode verwendet.
Iriya: …aber dort war sogar der Boden asphaltiert.
Iriya: Es gab eine Schaukel, ein Klettergerüst, eine Wippe und noch ein paar andere Geräte.
Iriya: Es war ein richtiger Spielplatz.
Iriya: Und die Farbe war noch nicht mal trocken.

Der Platz war also gerade erst über der Absturzstelle gebaut worden.

Iriya: Natürlich war dort keine Spur von Kindern zu entdecken.

Wie denn auch? Der Ort ist verkehrstechnisch nicht gerade leicht erreichbar, wie der gefährliche Ausflug der Piloten eindrücklich bewiesen hat.

Iriya: Niemand war dort – außer uns.
Iriya: In diesem Moment fühlen wir uns, als hätten wir nie geboren werden sollen.
Iriya: Unser ganzes Leben lang waren wir von der Außenwelt abgeschottet gewesen.

Klar: Militärische Geheimnisträger mit Veränderungen an ihrem Körper würden überall Aufsehen erregen und wurden daher in permanenter Isolation gehalten. Die Auswirkungen auf die Psyche der Kinder wurde von den Militärs lange Zeit vernachlässigt – bis es beinahe zu spät war. Genau dies ist dann das Thema der gesamten Serie.

Iriya: Und wenn wir sterben würden, wäre es, als ob wir nie existiert hätten.

Keinerlei Familienbindung, keine Freunde – und damit keine Motivation, weiterleben zu wollen. Genau hier liegt das Problem des Militärs begraben: Wie sichert man sich die Loyalität dieser Kinder? Denn die wissen sehr wohl, dass auf ihre ESP-Fähigkeiten niemand verzichten kann.

Iriya: Schließlich kamen Hubschrauber und brachten uns zurück zur Basis.
Iriya: Aber wir wurden nicht einmal ausgeschimpft.

Auch das ist kein Wunder. Angesichts des ersten Todesfalles unter diesen fünf Piloten ist vom Militär das Problem der psychischen Situation der Piloten vermutlich überhaupt zum ersten Mal ernsthaft angegangen worden – was die Grundlage für Enomotos späteren Plan geschaffen haben könnte.

Iriya: Das war es, was ich dir erzählen wollte.
Iriya: Ich habe das noch niemandem erzählt außer dir, Asaba.
Iriya: Also sage es bitte nicht weiter.
Naoyuki: Ist doch klar.
Iriya: Tut mir Leid.
Iriya: Du hast dir so viel Mühe gegeben, mich auszuführen – und ich mache dir dafür nichts als Ärger…
Naoyuki: Also hör mal,…
Naoyuki: …was redest du denn da?
Naoyuki: Iriya, ich weiß doch, dass du ab und zu Nasenbluten bekommst oder ohnmächtig wirst.

Und er hat sie trotzdem eingeladen! Es macht ihm also nichts aus, dass er bei ihr auf alles gefasst sein muss – und das zeigt er Iriya auch deutlich. Das Mädchen lächelt erleichtert – sie ist also für Naoyuki mehr als bloß eine Belastung! Und damit steht ihr Entschluss fest…

Schild: Kinderspielplatz am Flussufer
Schild: Sonohara, Bezirk Hisakawa
Schild: Luftschutzbunker Nr. 7

Schließlich an der Bushaltestelle:

Schild: Sonohara-
Schild: Verkehrsbetriebe
Schild: Hisakawa, 4. Bezirk
Schild: Richtung: Bahnhof Sonohara

Naoyuki blickt dem Bus hinterher, in den Iriya eingestiegen ist.


Shiina hat Enomoto (mit Kopfhörern! Lauscht er der Funküberwachung des Dates?) eine Dose aus dem Getränkeautomaten mitgebracht:

Enomoto: Danke schön.

Für die beiden muss das ein ganz schön stressiger Tag gewesen sein – aber letzten Endes ein erfolgreicher, denn das Vertrauensverhältnis zwischen Iriya und Naoyuki ist durch die Ereignisse stärker geworden. Das Schoßhündchen beginnt, an Wert zu gewinnen.


Typesetting: Haben wir diese Kanji am Schultor nicht schon irgendwo in übersetzter Form? Zu Beginn der Episode tauchen sie schon einmal auf.

Der beste Beweis dafür ist das Formular, welches Iriya ausgefüllt und am nächsten Morgen in Naoyukis Schuhfach gelegt hat:

Schild: Clubanmeldung
Schild: Vollständiger Name
Schild: Iriya
Schild: Kana
Schild: Zeitungsclub
Naoyuki: Ein Aufnahmeantrag?

Zunächst ist Asaba ein wenig enttäuscht, aber dann liest der den Grund für den Aufnahmewunsch:

Schild: Beitrittsgrund:
Schild: Weil Asaba dort ist.
Vorwort Episode 1 Episode 2 Episode 3 Episode 4 Episode 5 Episode 6 Analyse


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