
Ich habe nun bereits über 10 Jahre nichts mehr hier zu meiner eigenen Persönlichkeit geschrieben, geschweige denn was mich all die Letzten Jahre so beschäftigt hat und was ich überhaupt so getan habe.
Das lag unter anderen daran, das ich selbst bei meiner Beziehung mit Miyu einfach in den Tag gelebt habe ohne Groß über Dinge nachzudenken oder irgendwas an mir zu ändern, weil ich kannte das Konzept der „Selbstreflektion“ nicht einmal bis vor kurzen und habe auch nie groß darüber nachgedacht ob Dinge eigentlich Richtig so sind, wie ich sie handhabe. Ich möchte damit nun nicht sagen, das mir die Beziehung mit Miyu nun geschadet hat, auch wenn sie teilweise sehr Toxisch war, da ich vor allem dingen dort gelernt habe, mit Themen wie Eifersucht klar zu kommen und das es zwar Schön ist, jemanden zu Lieben, wie es die ersten Jahre war. Ich aber über die Zeitspanne von 10 Jahren aber doch immer mehr gemerkt habe, das ich eigentlich gar kein Beziehungsmensch bin sondern einfach nur jemanden an meiner Seite wollte mit dem man etwas unternehmen kann. Sei es nun der reine Sex, oder auch nur das man auch mal jemanden zum Reden oder rausgehen hat. Und nachdem ich das eigentlich erkannt hatte, stagnierte meine Persönliche Entwicklung irgendwie, da mir der Soziale Kontakt mit mitmenschen fehlte um mich weiter zu entwickeln.
Man muss es so verstehen, ich habe die letzten 8 Jahre eigentlich nur noch für die Arbeit gelebt, meine Freizeit war mir wirklich absolut Scheiss egal genau wie Soziale Kontakte und das ganze floss dann halt auch mit in meine Beziehung zu Miyu über, mit der ich mich immer mehr und mehr auseinander gelebt habe, weil ich einfach selbst nicht erkannt habe, was ich dort eigentlich die ganze Zeit tue. Ich möchte damit nun nicht sagen, das es mir komplett egal war, was sie eigentlich tut. Ich habe es einfach irgendwann aufgegeben ihr zu sagen, was meine Meinung dazu ist weil es mir egal wurde.
Das einzige was ich überhaupt noch gemacht habe und von dem ich mittlerweile weiß, das genau diese Einstellung doch nicht so korrekt ist, wie ich es dachte, is eben, das ich versucht habe ihr Dinge aufzudrängen. Wie eben die Sache mit dem Webshop denn ich für sie Programmiert hatte, weil ich selbst der Meinung war, das es für sie förderlich ist. Es lief die ersten Monate auch ganz gut und sie hat vieles von dem was ich damals für sie erstellt habe, wie die Vorlagen für Kakao Karten und Postkarten, Designs für Briefumschläge und Pakete und all das bis heute beibehalten aber im Grunde war es etwas was ich für sie getan habe und weil ich es mochte von ihr anerkannt zu werden dafür.
Aus eben dieser Situation wurde wenig später dann die Zeichnermeile, eine Plattform von der ich eigentlich gedacht habe, das sie allen Zeichnern zu gut kommen würde, weil sie dort ihre Sachen die sie normal nur auf Cons verkaufen können, zentral über eine eigenständige Plattform verkaufen können.
Und ja.. Selbst das war im nachhinnein betrachtet einfach nur noch vergeudete Zeit von mir, weil ich hatte sehr viel Kontakt mit größeren Zeichnern zu der Zeit, weil ich viele davon auch Privat durch Miyu kannte, allerdings habe ich nie in irgendeiner Weise dafür auch noch annährend Zuspruch oder Unterstützung von Leute bekommen und war auf mich alleine gestellt bei allem. Auch hier hatte ich wieder das selbe Problem, wie vorher. Das ich halt der Meinung war, das es für alle das beste wäre, so zu handeln.
Das alles is zum Glück noch in der Übergangsphase von der Leiharbeit zu meiner Montagearbeit passiert, wodurch ich dafür noch die Zeit hatte, solche Projekte überhaupt zu starten, da ich eh jeden Tag zu Hause war. Als ich dann allerdings die Jahre nur noch dauerhaft irgendwo in Deutschland am Arbeiten war, meine Freizeit komplett ignoriert hatte und wie ich am Anfang schon schrieb nur noch in den Tag hinnein gelebt habe. Wurde es mir egal und ich war Jahrelang der Ansicht das doch jeder einfach machen sollte was er eben will. Und diese Einstellung funktionierte auch ziemlich gut, ich hatte eh keinerlei Sozialen Kontakte mehr, außer Miyu bei der mir eh alles egal war, was sie macht, weil ich die Diskussionen mit ihr eben Leid war. Und habe im grunde nur einen Status aufrecht erhalten, eben denn das ich Dinge einfach nur noch mache um mich selbst zu schützen, sei es nun für sie Einkaufen zu gehen, die Wohnung zu Putzen oder andere Dinge zu erledigen. Ich war quasi die Restlichen Jahre über zum einen ihr Haussklave und zum anderen gefangen in einer Leere. Da ich selbst nie die Zeit dafür hatte auch mal an mich zu denken, oder über das was ich eigentlich tue nachzudenken.
Bis jetzt…
Das Internet ist ein recht guter Ort um neue Leute kennen zulernen und gleichzeitig auch ein Ort an denn man Begegnungen hat, die ziemlich unerwartet passieren. So kam es eben auch, das ich mich irgendwann mit VTubern beschäftigt habe und mich einer Community einer Deutschen VTuberin angeschlossen habe. Eigentlich, hatte ich mich selbst mit der Thematik damals nur auseinander gesetzt gehabt, weil ich wollte das Miyu eben eine VTuberin wird und habe oft versucht sie dazu zu überreden, weil vor allem in der Corona Zeit ist das Thema halt sehr explodiert. Und viele Zeichner die ich von damals immer noch kenne, sind heute Selbstständig geworden dadurch, verkaufen ihren Stuff weiterhin und Streamen hauptsächlich nur noch. Das war halt ein Potential welches ich direkt erkannt hatte, weswegen ich zu ihr auch meinte, das es eine gute Idee wäre.. Leider ist daraus bei ihr dann auch nie etwas geworden, allerdings habe ich mich selbst von dem ganzen Thema nie abgewendet, selbst nachdem Miyu bei mir ausgezogen ist und ich wieder komplett alleine war.
Und da fing es eben durch die besagte Community an, das ich beginne selbst über Dinge nachzudenken und auch mit meinen Depressionen, weil ich all die Jahre eben weg geworfen habe und mich nicht mal mehr wirklich daran erinnern kann, was ich überhaupt gemacht habe. Die Zeit flog quasi an mir vorbei.
Durch die neuen Kontakte die ich dieses Jahr über geknüpft habe, habe ich für mich selbst immer mehr erkannt gehabt, das mein Leben eigentlich total aus dem Ruder läuft, zum einen weil ich zwar Arbeiten gehe aber mir trotzdem immer noch nichts leisten kann und zum anderen auch, weil ich einfach nicht mal Freizeit habe um irgendwas mit irgendwenn zu machen, da ich wie gesagt ständig irgendwo in nen Hotel saß und an meinen Wochenenden selten überhaupt die Kraft dazu hatte noch irgendwas zu unternehmen.
Diese Leute haben mir also sehr dabei geholfen, das alles zu erkennen, wodurch ich im Sommer nach der Dokomi denn Entschluss gefasst hatte, aus dieser ganzen Scheisse raus zu kommen und ein neues Leben zu beginnen. Ich wollte weg von dieser verkackten Abend auf Montage und einfach nur wieder Leben und Spaß daran haben. Mich mit Freunden Treffen, quatsch machen, essen gehen und dabei an mir selbst Arbeiten. Wie eben das ich nach 20 Jahren endlich mal mit dem Rauchen aufhöre mich anders ernähre und all sowas.
Ich finde es bis heute noch sehr interesannt, wieviel man mit 36 eigentlich von Leuten lernen kann, die zwar alle zwischen 16 bis 28 sind und dennen teilweise auch noch die nötige Reife fehlt, die aber trotzdem in vielen Punkten schon deutlich weiter sind von ihrer Einstellung her als ich es eigentlich bin.
Und so kam es eben, das ich mich im Sommer mit Julia und Enrico auch immer besser verstanden hatte und selbst heute noch denke, das gerade diese beiden Personen mir am meisten geholfen haben, das ich mich nun überhaupt weiter entwickeln kann.
Mein einziges Problem bei dieser ganze Sache blieb halt nur, das ich in meine alten Muster zurück gefallen bin, ich habe wieder Versucht Leuten sehr viel von meinen Ideen aufzudrägen, weil ich immer noch der Meinung war, das sie so besser für alle sind. Habe teilweise gelogen, weil ich absolut nicht das Bild zerstören wollte, das ich von mir in der Community erschaffen habe, da es mir unangenehm war, wenn Leute davon erfahren, das ich unter Depressionen durch die Arbeit und durch die neuen Kontakte leide und habe mich zum Schluß noch von meinen Verlustängsten überwältigen lassen. Weswegen ich nun an einen Punkt bin, in dem ich absolut alles verloren habe, Arbeit, Ansehen, Freunde, Vertrauen aber dafür auch gleichzeitig nach all den Jahren endlich mal die Zeit dafür habe, selbst zu reflektieren, was ich eigentlich gemacht habe und wo meine eigenen Fehler liegen.
Es ist zwar momentan eine absolut beschissene Situation für mich, aber im Grunde habe ich eben durch Julia und auch nun durch Astrid und David gelernt, wie wichtig es eigentlich ist, wenn man auch mal Abstand von Personen nimmt um selbst über die Dinge nach zu denken und generell das ganze Psychologische Konzept der selbstfindung und der selbstliebe.
Ich sehe es halt momentan so.. All die Jahre habe ich eigentlich nur an andere Gedacht aber nie an mich selbst, sei es in der Beziehung mit Miyu, auf der Arbeit oder eben nun auch mit Julia. Ich möchte damit nicht sagen, das es Falsch von mir ist, wenn man sich Sorgen über das Leben von anderen machen sollte. Aber es ist auch Falsch wenn Personen die Hilfe von einen eigentlich gar nicht wollen und man versucht seine eigenen Ideale auf andere Personen zu Reflektieren und ihn diese einzureden.
Und gerade das habe ich nun herrausgefunden ist mein Hauptproblem, ich denke vorranging an die Leben von anderen aber nie an mein eigenes.
Und das is etwas was ich im Grunde schon seit Jahren höre von den Kunden meiner ehemaligen Firma, die mich ständig gefragt haben ob ich den bescheuert bin und wieso ich da überhaupt noch Arbeite. Während sie mir die Geschichten erzählt haben, wie sie es selbst gemacht haben. Nur irgendwie hing ich zu dem Punkt immer noch zu sehr daran fest, das ich das was ich gerade habe, nicht aufgeben wollte selbst wenn es meinen Körper kaputt macht und mich in die Depressionen treibt.
Mir fehlte halt einfach die Bindung dazu, was es heißt wenn man Dinge nur für sich selbst tut und es einen egal ist, was andere von einen Denken oder was andere tun. Weil es war mir schon immer Scheiss egal was eigentlich mit mir ist, es hat mich halt einfach nie interessiert. Und das habe ich nun durch die Trennung von Julia und ihrer Community gelernt, das es deutlich wichtiger ist, was ich selbst für mich mache, als das was andere eigentlich machen. Es kann mir doch Scheiss egal sein, ob mein ehemaliger Chef keine Mitarbeiter hat, weil er selbst zuviel Aufträge annimmt und es kann mir doch auch scheiss egal sein, ob eine talentierte Zeichnerin nichts aus sich machen will. Und genau so wenig, sollte es mir gerade auch scheiss egal sein, ob Leute ihr Leben ruinieren weil sie nicht auf andere hören wollen.
Wichtiger is momentan viel mehr, das ich endlich anfange Dinge für mich selbst zutun und Egoistischer werde, statt mich um Probleme anderer weiterhin zu kümmern. Weil wieso soll ich Leuten helfen, die mich eh nicht um Rat oder Hilfe gefragt haben?